Detaillierte Warenkorbanalysen möglich
Damit war jedoch noch lange nicht Schluss, inzwischen sind bereits einige weitere Teilprojekte gefolgt. Die Warenkorbanalyse ist nach Überzeugung von Deege ein gutes Beispiel, wie sich aktuelle Businessanforderungen in das neue Data Warehouse integrieren lassen: „Hier konnten wir ein Thema wieder ins eigene Haus holen, das bisher über einen externen Dienstleister und vorgefertigte Analysen abgewickelt wurde. Jetzt sind wir viel flexibler, was die Warenkorbanalyse angeht: Wir haben den kompletten detaillierten und transparenten Zugriff und von Anfang bis Ende die volle Kontrolle über die Analyse der Preisentwicklung für definierte Warenkörbe.“
Die monatlichen Warenkörbe werden dabei auf Basis der Kassen(detail)daten auf Produktebene generiert. Dabei fließen sowohl harte als auch weiche Faktoren/Regeln ein. Harte Faktoren sind zum Beispiel Produkte, die in den letzten 24 Monaten kumuliert mindestens dreimal, im aktuellen Jahr mindestens einmal und dabei in 80 Prozent der gesamten Stores verkauft wurden. Ein weicher Faktor wiederum wäre die manuelle Deselektion von Produkten durch Setzen eines globalen Kennzeichens.
Ein Teil dieser Warenkorbanalyse ist auch, wie sich die Preise gegenüber dem Consumer Price Index (CPI Deutschland und CPI Restaurants, Beherbergungsstätten & Cafés) des Statistischen Bundesamts im zeitlichen Verlauf entwickeln. Ebenso ist es möglich, Preisänderungen und ihre Auswirkungen vorab zu simulieren.
BI-Landschaft, die täglich großen Mehrwert bietet
Im weiteren Verlauf will McDonald's das Data Warehouse in enger Zusammenarbeit mit DATA MART weiter ausbauen, das heißt, über die Kassendaten hinaus sollen auch die General-Ledger-Daten integriert werden.
„Das Projekt an sich ist zwar abgeschlossen – wir sind im April 2017 live gegangen – wir haben aber seitdem hier nicht die Füße hochgelegt, sondern arbeiten stetig weiter am Data Warehouse und fügen immer wieder Teilprojekte hinzu“, erläutert Deege. Insgesamt sieht Deege sehr viele Datenintegrationsthemen, die sich aufgrund der Data-Vault-Struktur recht einfach integrieren und zur Analyse bereitstellen lassen bzw. ließen, wie DeliveryAuswertungen, Auswertungen vergangener Promotions oder auch Wareneinsatz- und Verpackungs-Reporting. „Das läuft bereits auch alles über das Data Warehouse.
Einerseits sind Ad-hoc-Analysen verfügbar, die direkt in Excel über den Cube erstellt werden können. Andererseits haben wir aber auch Reportings, die über unser Frontend-Tool laufen. Damit haben wir auch ein Selfservice-Standard-Reporting, das jeder Berechtigte jederzeit abrufen kann.“
Zufrieden konstatiert er, dass zahlreiche Aspekte durch das Projekt verbessert wurden: Hier seien zum einen der verbesserte Service gegenüber der Geschäftsleitung und die Möglichkeit, schnell und zuverlässig zur Entscheidungsfindung beitragen zu können, oder die flexible Architektur, die problemlos noch weitere Themenfelder aufnehmen kann, oder die kostensparende Möglichkeit zum Insourcing einzelner Themen zu nennen. „Wir haben hier aber auch eine große Arbeitserleichterung, da die Prozesse integriert sind, das heißt, die Daten kommen aus einer Hand und wir müssen sie nicht mehr aus verschiedenen Töpfen selbst zusammensuchen. Insgesamt ist es einfach ein tolles Projekt gewesen, das einen großen Mehrwert gebracht hat – und zwar nicht nur für das Controlling-Team.“
Sieg beim BARC Best Practice Award 2017
Mittlerweile fand die Lösung auch außerhalb des Unternehmens hohe Anerkennung: Beim BARC Best Practice Award für Business Intelligence und Analytics 2017 konnte McDonald’s die Jury mit seinem Transformationsprojekt überzeugen und verbuchte in der Kategorie Mittelstand den Sieg für sich. „Dieser Sieg ist einfach eine tolle Sache, weil die Bewertung durch eine unabhängige Jury erfolgt ist, in der viele Koryphäen der BI-Branche vertreten sind. DATA MART hat zweifellos einen erheblichen Beitrag zu diesem Reifegrad in der Umsetzung der BI-Strategie geleistet“, ist Deege überzeugt.